Mit meinen MorgenMenschen Interviews möchte ich dir die Möglichkeit bieten, die Verhaltensweisen inspirierender Menschen näher kennen zulernen. Im heutigen MorgenMenschen Interview stelle ich dir den Autor, Komponisten und Abenteurer Felix Olschewski vor.
— Lesezeit: 15 Minuten —
Inhalt:
- Vorstellung Felix Olschewski
- Interview: die Morgenroutine von Felix
- Die Morgenroutine von Felix in 5 Punkten
- Fazit und Empfehlungen
Meine Leitung ging heute an die niederländische Grenze ins kleine Örtchen Twist (Emsland). Ich freue mich, dass ich einen Menschen erreicht habe, der mich ganz besonders inspiriert. Warum? Das wirst du selbst in diesem Interview herausfinden 😉
Bevor ich dir die Morgenroutine von Felix Olschewski vorstelle, möchte ich dir die Gelegenheit geben, ihn näher kennen zu lernen. Das solltest du auf keinen Fall verpassen. Ansonsten spiegeln sich viele seine Werte aber auch im Interview wieder.
Viel Spaß!
Vorstellung Felix Olschweski
Felix beschreibt sich als freier Autor, Musiker/Komponist und Reisender. Er lebt sein Leben sehr bewusst und verantwortungsvoll. Neben seiner Leidenschaft der Musik, gibt er seine Werte über die Webseite urgeschmack.de wieder. Seit 2009 möchte er mit dieser Seite viele Menschen erreichen und ihnen helfen, Kontrolle und Verantwortung für ihre Ernährung, ihre Gesundheit, ihr Leben und ihre Umwelt zu übernehmen. Mittlerweile erreicht er monatlich etwa 150.000 Leserinnen und Leser.
„Für meine Seite urgeschmack.de gilt Einfachheit. Für mich ist der Erfolg nicht im Geld gemessen, sondern darin, wie viele Menschen ich erreiche und wie vielen Menschen ich helfen kann.“
Mir gefällt besonders die einfache und klare Struktur seiner Seite und seiner Bücher. Dies spiegelt sich vor allem in seinem neuen Buch Einfach Kochen* wieder. Neben einfachen und nahrhaften Rezepten beschreibt er nahezu philosophisch den Wert des Kochens. Nachdem ich es gelesen habe, hat sich meine Sichtweise auf die Nahrung und deren Zubereitung sehr verändert. Dieses Zitat aus dem Buch verdeutlicht es:
„Selbst kochen verändert das Leben. Es dient der eigenen Gesundheit, körperlich und geistig, Tag für Tag. Es erweitert den Horizont, schärft die Sinne und pflegt Beziehungen. Das gilt zugleich für jeden einzelnen und übergreifend für die gesamte Menschheit.“
Felix macht mir etwas sehr tiefgreifendes bewusst: Wir betrachten Ernährung meist als eine Last – einen Zeitfresser. Außerdem verbinden wir Fettpölsterchen und Übergewicht mit Nahrung. Dadurch haben wir viele negative Assoziationen zu Nahrung entwickelt, die uns den eigentlichen Wert der Lebensmittel nicht mehr begreifen lassen.
Nahrung ist etwas, was unsere Menschlichkeit ausmacht – wir stellen dadurch eine Verbindung mit der Natur her. Eine Verbindung, die sich in der Moderne sowieso immer mehr auflöst. Felix möchte dieser erschreckenden Entwicklung gegenwirken. Dies tut er mit Herz und Seele.
Bevor wir mit dem Interview beginnen, kannst du in diesem Video einen Eindruck von Felix‘ Arbeit gewinnen. Ein Schwerpunkt ist zum Beispiel seine Aufklärungsarbeit im Bereich der artgerechten Tierhaltung!
Felix ist ein wirklicher Tausendsassa. Er ist Autor von 11 Büchern* und betreibt die Seiten urgeschmack.de und weidefleisch.org. Aufgrund seiner vielfältigen Aufgaben hat mich seine Morgenroutine ganz besonders interessiert. Ein Morgenmuffel ist er jedenfalls nicht, wie du sehen wirst:
10 Fragen zur Morgenroutine von Felix Olschewski
Wie spät stehst du morgens auf?
Das ist von der Jahreszeit abhängig. Im Sommer stehe ich um 06:00 Uhr auf, teilweise auch um 05:00 Uhr, wenn ich eher wach werde. Im Winter wird es etwas später, da ich in der Dunkelheit nicht so gut funktioniere.
Wann gehst du abends zu Bett?
Derzeit gehe ich etwa zwischen 22:00 und 23:00 Uhr ins Bett. Als aller späteste Obergrenze habe ich 24:00 Uhr gesetzt. Das heißt, dass ich im Sommer leider etwas weniger schlafe, aber das funktioniert für mich gut.
Im Winter habe ich dadurch etwas weniger aktive Zeit über den Tagesverlauf. Das ist ja auch natürlich.
Unternimmst du am Abend bestimmte Dinge um deinen Morgen optimaler zu gestalten?
Ja, ich plane meinen nächsten Tag immer abends. Hier definiere ich sehr genau, was ich am nächsten Tag zu erledigen habe. Dabei darf es jedoch nicht zuviel sein, je weniger ich aufschreibe, desto mehr schaffe ich. Ich nutze dafür einen Zettel der Größe A7. [Anm.: hier findest du einen guten Tagesplaner (jedoch in A4)]
Eine Planung für meine gesamte nächste Woche erfolgt in der Regel am Freitagabend. Die Wochenplanung funktioniert für mich sehr gut. Natürlich kommen ab und zu Dinge dazwischen, da habe ich die Flexibilität den Plan zu ändern. Pläne sind wertlos, aber Planung ist wichtig!
Einfachheit ist der Schlüssel zu einem zufriedenen Leben. Je mehr man sich auf den Teller lädt und je mehr Optionen man hat, desto erschöpfter wird man mental. Dazu gibt es gute Bücher von Barry Schwartz, wie z.B. „The Paradox of Choice: Why More Is Less“*.
Nutzt du einen Wecker, wenn ja, drückst du die Schlummertaste?
Ich stelle mein Smartphone auf Flugmodus und nutze es als Wecker. In der Regel gewöhne ich mich nach zwei Wochen an einen Schlafrhythmus und werde meist zwei bis drei Minuten vor dem Klingeln wach. Dann bleibe ich auf keinen Fall liegen, sondern stehe sofort auf. Zum Liegenbleiben ist das Leben zu kurz.
Was ist deine erste Handlung am Morgen?
Toilette und Zähneputzen – gleichzeitig. Beim Zähneputzen Lesen kann ich nicht, da würde ich mich verputzen 😉
Hast du eine bestimmte Morgenroutine, der du folgst? Wie sieht diese aus?
Ja ich habe eine Morgenroutine. Zuerst füttere ich die Katze. Anschließend gehe ich raus und laufe – 365 Tage im Jahr, auch bei Regen, Eis und Schnee. Es gibt kein „Nicht-Laufen“ für mich! Dabei folge ich keinem Trainingsplan, da es mir darum geht, draußen zu sein und Körper und Geist zu pflegen.
Ich würde gern in einer schöneren Natur laufen, hier sind größtenteils Maisfelder für Biogasanlagen. Das Emsland ist extrem geradlinig. In Ostfriesland sagt man: „Wenn du montags aus dem Fenster guckst, dann kannst du sehen, dass deine Schwiegermutter nächsten Sonntag zu Besuch kommt.“ So flach ist das hier.
Aber es kommt nicht unbedingt auf die Umgebung an, sondern was man daraus macht!
Nach dem Laufen mache ich Kraftsport unter dem Carport. Hierfür habe ich eine Kettlebell und eine Klimmzugstange. Die meisten Übungen mache ich mit dem eigenen Körpergewicht. Mein Plan ist hierbei jeden Tag alles zu geben und am nächsten Tag etwas besser zu sein.
In der Winterhälfte komponiere ich jeden Morgen erst eine halbe Stunde am Klavier. Musik ist mein Leben und meine Leidenschaft. Ich verdiene damit kein Geld. Wenn man finanzielle Überlegungen daran knüpft, ist es verloren.
Kurz:
- Toilette und Zähne putzen
- Katze füttern
- Laufen und Kraftsport
- Duschen
- Arbeiten bei einem Tee (Jasmin-Grüner-Tee)
Nutzt du bestimmte Apps oder andere Tools am Morgen?
Nein, überhaupt nicht. Ich versuche derartigen Dingen aus dem Weg zu gehen – die meiste Zeit funktioniert es sowieso nicht. Dafür ist mein Leben zu kurz. Das Handy benutze ich nur, um es nach dem Wecker auszuschalten. Ich habe das Handy im Allgemeinen fast nie dabei. Ich nutze es lediglich für Whatsapp, da es mir in der Kommunikation mit sehr guten Freunden fehlen würde.
Was ist dein Lieblingsfrühstück?
Ich möchte an dieser Stelle etwas vorweg nehmen: Ich betreibe Kurzzeitfasten. Das Kurzzeitfasten hilft mir, meine geistige Auffassungsgabe zu erhöhen – die mentale Kapazität vergrößert sich. Dies ist für mich ein wichtiger Teil der Morgenroutine, die für mich den größten und wichtigsten teil meiner täglichen Arbeit beinhaltet.
[Zum Beitrag: Intervallfasten Erfahrungen – meine Tipps aus 3 Jahren]
Mein eigentliches „Frühstück“ findet daher erst gegen 11:00 oder 12:00 Uhr statt – am liebsten mit meiner Frau. Dabei gibt es ein Omlette mit geräucherter Makrele oder jungen Matjes. Je nach Jahreszeit wähle ich Beeren und Gemüse: Gurken, Tomaten und derzeit Heidelbeeren von der Plantage um die Ecke.
Felix
Immer wenn ich etwas beginne, denke ich zuerst daran: Wie kann ich es selbst machen? Ich koche auch nicht nach Rezepten. Das ist mir völlig fern, nicht aus Prinzip, sondern es ist meine Natur.
Welches Buch hat dich in deinem Leben am meisten inspiriert und warum?
Es gibt bei mir nicht ein bestimmtes Buch, sondern ein Buch führt zu einem anderen! Ein mäßiges Buch kann mich manchmal zu einem exzellenten Buch führen, welches ich ohne dieses nie gefunden hätte – deswegen hängt das für mich zusammen.
Ein Buch, das mein Leben maßgeblich in eine neue Richtung gelenkt hat, ist von Eckhardt Tolle: A New Earth*.
Expertenfrage: Felix, natürliche und vor allem bewusste Ernährung ist für dich eine Herzensangelegenheit. Ernährung und Kochen ist für viele Menschen meist beiläufig und eine Last. Welche 3 Dinge empfiehlst du, um Ernährung bewusster zu gestalten?
- Es ist hilfreich, Essen nicht nur als Energieversorgung zu akzeptieren, sondern als Gelegenheit, seine Sinne zu erleben. Man sollte seine gesamte Umwelt, die Nahrungskette, die Menschen, die daran hängen und die Natur durch diese Nahrung erleben. Man sollte dem Essen die entsprechende Zeit und den Respekt widmen. Jeder kann dafür Zeit gewinnen, wenn er z.B. 15 Minuten weniger auf Facebook verbringt oder weniger dumme Sachen im Fernsehen anschaut.
- Ich empfehle beim Essen auch nur wirklich zu Essen – ohne Handy und ohne Fernsehen! Diese sollte mit voller Aufmerksamkeit am Esstisch geschehen – einem festen Platz zum Essen.
- Man sollte begreifen, dass die Nahrungszubereitung keine Mühe ist, sondern ein Privileg. Ein Privileg sich so eng mit seiner Nahrung auseinander zu setzen. Dabei hilft der Konsum regionaler Lebensmittel. Denn man kann sich mit den Erzeugern und Landwirten auseinander setzen. Dazu muss man nicht auf dem Land wohnen. Besonders in den Städten gibt es tolle regionale Wochenmärkte für einen bewussten und verantwortungsvollen Einkauf. Ernährung ist ein Privileg und keine Last!
Danke Felix für die inspirierenden Einblicke in deinen Morgen.
Die Morgenroutine von Felix Olschewski in fünf Punkten
- Frühsport: Felix geht 365 Tage im Jahr laufen – bei Regen, Eis und Schnee
- die Morgenroutine beinhaltet den größten und produktivsten Teil seiner täglichen Arbeit
- er betreibt Kurzzeitfasten für eine höhere mentale Kapazität und weil es praktisch ist
- er plant seine Woche immer freitags vor und schärft die Planung jeden Abend
- Felix findet Entspannung in Form von Musik, Handwerk und Kochen
Fazit und Empfehlungen
Felix Olschewski gibt uns Gedanken mit auf den Weg, die uns alle zu einem besseren Menschen machen können. Er weckt unser Verantwortungsbewusstsein im Umgang mit uns selbst, unseren Mitmenschen, unserer Natur und den Erzeugern unserer Lebensmittel. Über seine Arbeit vermittelt er grundlegende und wichtige Werte. Genau hierbei ist es wirklich beeindruckend, wie er dies über das wichtigste in unserem Leben vermittelt und verknüpft: Ernährung – einfach nur Ernährung!
Ich möchte nun keine weiteren Worte mehr dazu anbringen, denn Felix selbst beschreibt dies am besten. In seinem neuen Buch „Einfach Kochen“ findest du inspirierende Gedanken zum Kochen und 70 einfache Rezepte: nachhaltig, nahrhaft, natürlich!
Hier bekommst du das Buch auf Amazon: Einfach Kochen: Methoden und Rezepte* – von Felix Olschewski
In den letzten MorgenMenschen Interviews konnte ich dir einen Einblick in die Morgenroutinen von Janis Budde, Nadja Polzin und Sascha Fast geben. Schau doch gern mal vorbei: MorgenMenschen.
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Felix und Martin
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