Mit meinen MorgenMenschen Interviews möchte ich dir die Möglichkeit bieten, die Philosophie und Verhaltensweisen inspirierender Menschen näher kennen zulernen. Im heutigen MorgenMenschen Interview stelle ich dir die Autorin, Ernährungsberaterin und Soundtherapeutin Dorothee Rund vor.
Auf Dorothee und ihren Blog philosophie-des-gesundwerdens.de bin ich erst vor kurzer Zeit aufmerksam geworden. Gefesselt hat mich ihr Weg heraus aus ihren gesundheitlichen Beschwerden und der damit verbundene Wille, die eigene Gesundheit selbst aktiv in die Hand zunehmen und sich nicht hinter Ausreden oder Dogmen der Gesundheitsbranche zu verstecken. Da ich selbst meine Neurodermitis durch den Wandel zu einem gesunden Lebensstil losgeworden bin, freue ich mich, die Philosophie von Doro teilen zu können.
Mehr möchte ich gar nicht vorweg nehmen, denn Doro hat sich ins Zeug gelegt, meine Fragen zu ihr und ihrer Morgenroutine tiefgründig zu beantworten.
Sei gespannt auf das tolle Interview!
Vorstellung – Dorothee Rund
Was ist Deine Passion? Warum beschäftigst du dich damit?
Mein großes Herzensthema ist die Haut-Darm-Hirn-Achse sowie Hochsensitivität, zu der ich auch viele Formen der Nahrungsmittelunverträglichkeiten zähle. Grundlage meiner Motivation ist meine gesundheitliche Vorgeschichte: Dazu zählt meine eigene Hochsensibilität und zahlreiche lebenslange gesundheitliche Probleme (Neurodermitis, Allergien, ständige Infektionen, Reizdarm, Angststörung, Erschöpfung, Konzentrationsbeschwerden….), die mich lange Zeit von Medikamenten abhängig machten, mein wahres Potential verschleierten und mich jetzt, um die 30 rum, erst entdecken ließen, wer ich wirklich bin und wozu ich imstande bin.
Mir ist es mir ein wichtiges Anliegen, dieses Wissen in die Welt zu tragen.
„So viele Menschen wissen gar nicht, wer sie wirklich sind, leben einen unangenehmen Kompromiss und ahnen gar nicht, was da noch alles in ihnen schlummert, und wie viel einfacher, angenehmer und weniger schmerzhaft das Leben wirklich sein kann!“
Was behandelt Deine Website und was steckt hinter „Philosophie des Gesundwerdens“?
Meinen Blog startete ich 2015, da ich einfach meine Geschichte erzählen musste, die schon vielen sehr viel Mut gemacht hat. Mit der Zeit kam ganz von selbst eins zum anderen.
Ein weiterer wichtiger Themenkomplex ist die Ernährungs- und Gewohnheitspsychologie und die emotionalen und unterbewussten Aspekte dessen, was wir tun.
Die meisten dürften es kennen:
Und hier wird’s dann erst so richtig interessant, wenn man genauer hinschaut, was dahintersteckt, aber es erfordert auch eine Portion Mut…
Mir ist es wichtig, das gegenwärtige Gesundheitssystem, aber auch unser eigenes Weltbild zu hinterfragen, zu informieren, aber nicht nur mit Informationen zu zuwerfen, sondern sehr praktische Maßnahmen zu vermitteln. Da ich als „arme Studentin“ diesen Blog gestartet habe, aber als Biologin einfach ökologisch denke, ist mir wichtig, dass die Maßnahmen auf lange Sicht Leib & Seele sowie dem Geldbeutel & Planeten gut tun.
Aufgrund meines künstlerischen Hintergrunds scheue ich mich nicht, fächerübergreifend zu denken und verschiedenste Methoden und Disziplinen zu etwas Neuem zu verweben.
Die Morgenroutine von Dorothee Rund
#1 Wie spät stehst Du morgens auf?
Ich wache immer zwischen 7 und 8 Uhr auf, auch an Wochenenden (um die Sommersonnenwende kann es auch früher sein).
Früher hatte ich mit schweren Schlafstörungen zu kämpfen (s. besser schlafen), unter anderem aufgrund der Neurodermitis und ich nenne es mal allgemein Problemen in meinem Nervensystem, da bin ich immer, wenn ich diese Freiheit hatte (in den Ferien und an Wochenenden) erst um 12 Uhr aus dem Bett gekommen und hatte trotzdem immer das Gefühl, nicht genug geschlafen zu haben. Die Schulzeit war sehr hart für mich, während des Kunst- und des Biostudiums hatte ich das große Glück, dass die Vorlesungen später anfingen.
#2 Wann gehst Du abends zu Bett?
Heute tut mir ein regelmäßiger Rhythmus sehr gut und ich kann super einschlafen, bzw. habe da meine Tricks & Tools, da gehe ich zwischen 22 und 23 Uhr ins Bett. Durcharbeiten am Schreibtisch bis in die Nacht gibt es bei mir nicht (mehr), da ich weiß, dass ich dafür in den nächsten Tagen bezahlen werde, es nicht nachhaltig für mich ist.
Von meiner späten Teenagerzeit bis Mitte 20er bin ich meist nicht vor 2 Uhr ins Bett gekommen, allein schon, weil es nichts gebracht hätte und ich panische Angst vor dem stundenlangen Wachliegen hatte. Die reizarmen späten Abendstunden, wenn die Welt zur Ruhe kam, waren außerdem damals einfach die beste Zeit für mich, kreativ zu arbeiten, aber diese Zeit hat auch leider meinen Nebennieren den Rest gegeben.
Hätte man mir damals gesagt, dass in mir statt einer Nachteule eine Lerche schlummert, ich hätte es nicht geglaubt. Aber damals war in meinem Leben so ziemlich alles das Gegenteil dessen, was mir gut getan hätte. Ich kann heute genauesten beobachten, wie mein akutes Entzündungslevel meinen Schlafbedarf bestimmt.
#3 Unternimmst Du am Abend bestimmte Dinge um deinen Morgen optimaler zu gestalten?
Abends Dinge aufzuschreiben, die im kreativen Geist, der eigentlich zur Ruhe kommen soll, noch aufploppen, um sie aus dem Kopf zu haben, ist eine gute Sache. Und sei es nur ein kurzer Notizzettel auf dem Schreibtisch. Oder ich lege mir bestimmte Gegenstände, die ich für den nächsten Tagesablauf brauche, schon strategisch so hin oder hänge sie z.B. an die Klinke der Wohnungstür, dass ich sie nicht vergessen kann.
Ich arbeite meinem „Ich von morgen“ quasi schon optimal zu.
Ich musste es einfach lernen, bzw. befinde mich durchaus noch auf dem Weg, da Ordnung in meinen Geist zu bringen. Es gab Zeiten, da habe ich es kaum auf die Reihe gebracht, dran zu denken, mir mal frische Socken zu nehmen.
Wichtig ist mir auch, dass die Küche gut vorbereitet ist (da bin ich allerdings kein Perfektionist), vor allem die nächste Mahlzeit.
#4 Nutzt Du einen Wecker, wenn ja, drückst Du die Schlummertaste?
Früher als Schülerin und Studentin habe ich dies oft getan, heute als Selbstständige gönne ich mir den Luxus, zu 95% ohne Wecker, meiner Natur und aktuellem Schlafbedürfnis entsprechend, von selbst und mit dem Tageslicht aufzuwachen.
#5 Was ist Deine erste (gesunde) Handlung am Morgen?
Morgens trinke ich erstmal ausgiebig gefiltertes Wasser, das Zimmertemperatur hat, bis zu 750 ml.
#6 Hast Du eine bestimmte Morgenroutine, der Du folgst? Wie sieht diese aus?
Zunächst einmal lasse ich mir Zeit beim Aufstehen, genieße die Ruhe, bevor ich mich in den nächsten Tag stürze. Gerade in meinen ersten Jahren als Selbstständige war dies ein Luxus, den ich sehr brauchte, und der mich insgesamt produktiver werden ließ. Ich reflektiere das, was hinter mir liegt (auch was ich geträumt habe) und das, was mir heute bevorsteht (s. Journaling).
Gerade in den Momenten des Erwachens, wenn das Bewusstsein noch nicht ganz online ist, können mir die kreativsten Gedanken und Lösungsideen zufliegen. Dann nehme ich mir einige Momente, um einfach meinen Körper zu fühlen und bewusst auf meinen Atem zu achten.
Dann gehe ich ins Bad, ich trinke ausgiebig, und besonders im Winter achte ich darauf, einen Moment am geöffneten Dachfenster zu haben, um gezielt frische Luft und Sonnenstrahlen zu tanken. Gerne auch mit einer positiven Affirmation, um für den neuen Tag mit all seinen neuen Chancen zu danken. Für mich ist gesund und produktiv sein zu können keine Selbstverständlichkeit.
Je nachdem, wie viel Zeit ich habe, beginne ich den Tag mit Qigong oder einer Körperübung.
Die besonders klare Stunde zwischen Aufstehen und Frühstück, wenn der Magen noch leer ist aber der Blutzuckerspiegel sich noch nicht meldet, nutze ich grundsätzlich gerne für wichtige Planungen und zum Schreiben. Ich frühstücke dann in der Regel gegen halb zehn. Meine persönliche ideale Intervallphasenzeit beträgt 14,5 Stunden.
Mit Klientengesprächen oder anderen wichtigen Telefonaten beginne ich erst ab 10 Uhr, wenn ich mir alles gegeben habe, was ich brauche, und meine optimale Einsatzbereitschaft garantieren kann.
#7 Nutzt Du bestimmte Apps oder andere Tools am Morgen?
Nein, manchmal mache ich allerdings geführte Körperübungen am Morgen (als MP3 auf dem Smartphone), um mein Nervensystem in die Balance zu bringen und mich zu erden, ehe es ans Schreiben oder ins erste Coachinggespräch geht.
Bis 10 Uhr bleibt mein Handy aber in der Regel auf Flugmodus.
#8 Was ist Dein Lieblingsfrühstück?
Ich brauche es in jedem Fall herzhaft, leicht verdaulich und moderat Kohlenhydrate am Morgen, damit mein Kopf optimal arbeitet. Ich könnte dreimal am Tag das Gleiche essen, gerne auch Knochenbrühe oder ein Steak zum Frühstück mit viel Butter und Gemüse.
An heißen Tagen mache ich mir sehr gerne einen grünen Smoothie, in den allerdings auch eher Fett und Protein reinkommt als Obst. Die typischen Frühstückssachen, die recht kohlenhydratreich sind, gibt es bei mir manchmal zum Abendessen.
Doro
Auch mein Frühstück ist eine wichtige Ruhe-Insel, um mich zu erden. Weswegen ich mir gerne viel Zeit dafür nehme – keine Ablenkung!
#9 Welches Buch hat Dich in Deinem Leben am meisten inspiriert und warum?
Bücher sind einfach wahre Schätze und es ist so unglaublich, dass wir in einer Zeit leben, in der wir die geballten Lebenserfahrungen so vieler Menschen in kürzester Zeit teilen können.
Geholfen haben mir die Bücher von Dave Asprey*, da er einfach einen sehr ähnlichen Metabolismus wie ich zu besitzen scheint.
Im Allgemeinen lese ich viel zu Psychoneuroimmunologie, Ernährungspsychologie, Traumaheilung und Persönlichkeitswachstum, da habe ich auch eine Liste (bei der ich kaum hinterherkomme mit dem Aktualisieren) meiner Favoriten auf meinem Blog.
Ein besonderer Schatz waren für mich die Rezepte-E-Books vom Low Histamine Chef Yasmina Ykelenstam, die für mich einen Wendepunkt an meinem absoluten gesundheitlichen Tiefpunkt bedeuteten. Yasmina wird immer einen besonderen Platz in meinem Herzen haben. Aus diesem Grund habe ich auch mein eigenes E-Book* herausgebracht. Bücher können Leben verändern, aber man muss diese Reise aktiv gehen.
#10 Expertenfrage: Doro, im Rahmen Deiner Bachelor- und Masterthesis hast Du viel Zeit in der Natur verbracht. Heutzutage entfernen wir uns leider immer mehr von dieser. Wie schaffst Du es die Verbindung zu Natur und Freiheit in Deinem Alltag zu erhalten? Wie hilft das Deiner Gesundheit?
Eine gute Frage, es ist solch ein wichtiges Thema. An erster Stelle ist hier mein Pferd Kairo zu nennen, der direkt in der Nachbarschaft steht und dessen Weide ich von meinem Schreibtisch aus sehen kann. Allein das ist schon ein Geschenk, und ich könnte wohl nie dauerhaft in einer Stadt wohnen.
Die Ausritte durch die Wälder helfen mir, meinen Kopf freizukriegen (unsere Gehirne brauchen einfach diese Zeiten der Reizarmut, auch dieses Einfach-Im-Körper-Sein, und ich glaube, dass wir uns nicht nur übers Barfußlaufen erden, sondern auch über Körperkontakt mit draußen lebenden Tieren), und im Winter zwingt mich die Stallarbeit, auch bei unangenehmem Wetter vor die Tür zu gehen.
Ich habe außerdem eine Flatrate in einer Yogaschule, die im Grünen liegt, und wo wir bei entsprechendem Wetter sogar draußen unter einem Lindenbaum das YinYoga praktizieren. Seit ich mein Asthma und die CFS-Symptome los bin, habe ich Freude am Joggen gefunden und im Sommer gehe ich regelmäßig im See schwimmen.
Ich halte auch das Tanken von genügend Sonnenlicht für einen wichtigen Punkt, um Schlafproblemen und depressiven Verstimmungen entgegenzuwirken, außerdem ist es eine der besten und dabei kostenlosen Möglichkeiten, um die Abwehrkräfte meiner Haut zu stärken.
Ich habe leider die meiste Zeit meines Lebens ohne Garten, oft sogar ohne Balkon auskommen müssen und erfreue mich zur Zeit an meinem Hochbeet (Gartenarbeit ist wunderbar für eine gesunde Haut- und Darmflora), doch nun steht meinem Mann Patrick und mir eine große Veränderung im Leben bevor, da wir dabei sind, ein knapp 1 Hektar großes Grundstück auf den Azoren zu erwerben, das wir als Selbstversorger bewirtschaften wollen. Ich weiß, mein Körper wird es lieben!
Abschluss: Wie können die Leser mit Dir in Verbindung bleiben?
Auf meinem Blog philosophie-des-gesundwerdens.de teile ich viel Aktuelles aus der Wissenschaft (in ein verständliches Deutsch übersetzt) und viel sehr Praktisches zu einer gesunden Lebensweise bei einem anspruchsvollen Immunsystem.
Ich lade gerne dazu ein, in meinen E-Mailverteiler zu kommen. Man kann mit mir persönlich arbeiten in Coachings oder für eine Soundtherapie (basierend auf Dr. Stephen Porges Arbeit), wer gerne eigenständig lernt, wird auch in meinem Shop fündig in Form von E-Books zur Antientzündlichen Ernährung, Videokursen und Körperübungen.
Ihr findet mich auch auf Youtube, Facebook und Instagram, wo ich alles teile, was mich aktuell bewegt oder mir Spannendes und Aktuelles aus dem Bereich der Gesundheit und relevant ist für Haut-, Darm- und Hirngesundheit über den Weg läuft.
Danke Doro für die inspirierenden Einblicke in deinen Morgen.
Die Morgenroutine von Dorothee Rund in 5 Punkten
- Abendroutine: Doro arbeitet „ihrem Ich von morgen“ schon am Abend zu (Notizen und Erinnerungen für den Folgetag, s. Tagesplaner)
- Sonnenlicht und frische Luft am Morgen sind tägliche gesunde Anker in ihrer Morgenroutine
- frisches und gefiltertes Wasser trinken ist ihre erste gesunde Handlung des Tages
- eine feste Schlafroutine hat Doro geholfen, ihre Schlafprobleme zu besiegen
- ihre klarste Stunde ist zwischen dem Aufstehen und dem Frühstück, diese Zeit nutzt sie für produktive Aufgaben
Informiere Dich hier über Doro’s E-Books für Deine Gesundheit*
Fazit
Wie du siehst, drehen sich die Interviews um mehr als die Morgenroutine. Ich freue mich Dorothee für dieses Interview gewonnen zu haben.
Sie zeigt uns die starke Verbindung, die wir mit der Natur brauchen, damit Gesundheit nachhaltig möglich ist. Ich denke, dass dies auch die wichtigste Botschaft diesen Interviews sein sollte.
Nutze also den Morgen als Zeitfenster für dich und verbringe ihn am besten im Freien!
Stöbere gern durch ihren Blog – ich selbst habe viel Zeit auf ihrer Seite verbracht, denn sie kann die Gesundheitsthemen wirklich gut verpacken: z.B. hier: Der umfassende Guide zu gesunden Fetten & Ölen
„In der Einfachheit und Stille der Natur findet der Mensch Lebenskraft“ – Julius Waldemar Grosse (dt. Schriftsteller)
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Wir wünschen dir einen guten Start in den Tag
Doro und Martin
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